Mehr als nur Fertigung

In der Herstellung von Prototypen kommt es darauf an, dass sie in Aussehen und Haptik dem zukünftigen Serienteil in nichts nachstehen.

In einer (wieder einmal) nicht besonders aufregenden Vorlesung im Frühjahr 1994 schwelgten drei Studenten, unter anderem die beiden heutigen Geschäftsführer Jörg Schmidt und Hendrik Schulte, in Ideen, wie eine Zukunft nach dem Studium fernab der klassischen Karriere aussehen könnte. Eine Idee wurde geboren: Stonelight®, eine kompakte Leuchte aus Stein für Garten, Teich und Wohnzimmer.

Bei der Umsetzung der Idee gab es viele Hürden zu überwinden, die aber von den praktisch ausgebildeten Werkzeugmachern genommen werden konnten. Es galt, ein wasserdichtes und sehr kompaktes Halogen-Niedervoltgehäuse zu entwickeln, das den Anforderungen für einen Außenbetrieb genügen musste. Besonders anspruchsvoll wurde die Entwicklung durch die hohen Temperaturen, die besondere Anforderungen an die Konstruktion und die Materialien stellten. Doch irgendwann war das erste Produkt entwickelt und erprobt – eine Leidenschaft war entdeckt, die bis heute der Motor für das stetige Wachstum der Firma geblieben ist.

Canto entwickelt und baut Werkzeuge für die Klein- und Großserienfertigung.

Stetiges Wachstum

Seitdem ist viel passiert. Aus einer kleinen Ideenschmiede wurde die Canto Ing. GmbH. Ein Unternehmen für Werkzeug- und Prototypenbau. Zahlreiche Maschinen füllten die schnell zu klein werdenden Geschäftsräume, und man zog 2005 an den heuteigen Unternehmensstandort Lüdenscheid um. Das Leistungsportfolio des Unternehmens wurde stetig erweitert. 5-Achs HSC-Fräsen sowie Erodieren kam hinzu und schon bald wurden die ersten Maschinen für die Additive Fertigung installiert. Neben einer Anlage für das Metall-Laserschmelzen von Concept Laser kamen auch SLS-Maschinen von 3D-Systems hinzu. Auch personell wuchs das Süd-Westfälische Unternehmen stetig. Heute arbeiten 38 Mitarbeiter im Unternehmen und Auszubildende werden in drei verschiedenen Ausbildungsberufen auf das Berufsleben vorbereitet.

Hagen Tschorn, heute einer der Geschäftsführer bei Canto meint: „Unser Unternehmen hat einen bewegten Werdegang hinter sich. Besonders stolz sind wir darauf, dass es uns gelungen ist, uns stetig zu verbessern. Wir haben viel in den Bereich Ausbildung investiert, was sich jetzt bezahlt macht. Unsere Auszubildenden lernen schon früh den gesamten Produktentstehungsprozess von der Prototypenentwicklung bis zur Serienfertigung kennen. Dabei steht für uns eine kreative Herangehensweise immer im Vordergrund. Das sieht man dann eben auch an den Ergebnissen.“

Breites Angebotsspektrum

Mittlerweilen kann Canto das gesamte Spektrum von der Konstruktion über die additive und auch konventionelle Fertigung bis hin zum Finish abdecken. Auch im Bereich Produktinnovationen lassen sich die Lüdenscheider viel einfallen. Immer wieder wagen sie sich an neue Aufgaben heran und stehen ihren Kunden mit innovativen Ideen zur Seite. „Es ist halt nicht damit getan, einfach nur einen Fertigungsauftrag entgegenzunehmen und abzuwickeln. Die Kunden brauchen Unterstützung, wenn sie die Möglichkeiten der Additiven Fertigung kennenlernen und vor allem auch nutzen wollen. Da ist viel Beratungsleistung zu erbringen, aber auch die Geduld, neue Wege aufzuzeigen und mit den Kunden gemeinsam zu beschreiten", erzählt Tschorn.

Dass sich das Leistungsspektrum von Canto durchaus sehen lassen kann zeigt das breite Spektrum an Leistungen, welches das Unternehmen bietet. Neben dem Prototypenbau liefert man auch Werkzeuge (sowohl für Klein- als auch Großserie) , Muster, Lehren und Vorrichtungen. Zusätzlich sind Dienstleistungen wie Lohnfertigung, Werkzeugentwicklung und -erstellung für das Erodieren sowie Oberflächenveredelung durch Lackieren, Strukturieren und Verchromen verfügbar. Dass man dadurch eine Vielzahl unterschiedlicher Branchen bedienen kann scheint da schon nahezu selbstverständlich.

„Wir veredeln Oberflächen, um sie entweder vor äußeren Einflüssen zu schützen oder optisch aufzuwerten. Entscheidend ist, was Sie wünschen. Wir können Lacke auftragen, aber auch Kunststoff- und Spritzgussteile verchromen. Pulverbeschichtungen sind ebenso denkbar wie eine Oberflächenbehandlung mit Strahlverfahren, bei denen verschiedene Wirkungen erreicht werden, von seidenmatt bis matt-poliert“, erklärt der Geschäftsführer.

Partnerschaft die Partner schafft

Bei Canto versteht man den Kunden vor allem als Partner und versucht das auch zu vermitteln. „Wir sehen uns in erster Linie als Dienst-Leister und legen Wert auf diese separate Darstellung der beiden Begriffe. Denn bei uns gibt es keinen Dienst nach Vorschrift, sondern nur jenen Dienst, der unsere Kunden rundum zufrieden macht. Das sorgt dafür, dass sie mit neuen Aufgaben gerne wieder zu uns kommen – und darauf sind wir stolz“, fasst Tschorn abschließend zusammen.