1zu1 Prototypen TEACH.AIR: Klare Töne

Mit dem TEACH.AIR aus dem 3D-Drucker zum idealen Trompetenspiel: Sieht einfach aus, funktioniert einfach und ist einfach genial: Profi-Trompeter Jürgen Ellensohn hat gemeinsam mit den TechnikexpertInnen des Dornbirner Hightech-Unternehmens 1zu1 die perfekte Übungslösung für Trompete, Horn und Posaune gefertigt. Der TEACH.AIR lässt den Luftfluss spür- und hörbar werden und verhilft Profis genauso wie Neulingen auf Anhieb zu einem besseren Spiel.

„Es gibt nichts Vergleichbares am Markt. Es sieht einfach aus, es ist einfach und es war für viele unverständlich, dass es auch so einfach funktioniert“, erzählt Jürgen Ellensohn. Wer mit Trompete, Horn oder Posaune musiziert, wird ohne das praktische Utensil künftig nicht mehr auskommen. Die Rede ist vom TEACH.AIR, einem knapp drei Zentimeter großen Kunststoff-Röhrchen mit ausgeklügeltem Innenleben. Die geschickte Formgebung sorgt für optimalen Luftwiderstand. Bläst man durch den TEACH.AIR, wird der Luftfluss hör- und spürbar. Ganz ohne Druck und Anstrengung. Beim anschließenden Wechsel aufs Instrument ergeben sich automatisch die richtige Atmung und ein freieres Spiel.

Ein simpler Akt mit großer Wirkung. Möglich gemacht durch die Vision von Jürgen Ellensohn, die Expertise von 1zu1 und das Potenzial der Additiven Fertigung mittels Selektivem Lasersintern. „Jürgen ist professioneller Musiker, kein Techniker. Er kam mit seiner Vision zu uns und wir standen ihm vom ersten Prototypen bis zum fertigen Produkt beratend zur Seite. Unsere Wahl fiel sofort auf SLS und Polyamid. Dann galt es, gemeinsam am Teil zu feilen“, erinnert sich 1zu1-Projektleiterin Lina Ellensohn. Die Zusammenarbeit war ein absoluter Glücksfall. Genauso wie der Erfolg, der völlig überraschend kam.

Aus einigen Exemplaren für den Eigengebrauch wurden in nur einem Jahr mehrere Tausend Stück. Die sind inzwischen im internationalen Musikhandel erhältlich und weltweit im Orchestereinsatz – Nachfrage steigend. Gerade für Neulinge eignet sich der TEACH.AIR als praktisches Hilfsmittel, um eine optimale Luftführung, Atmung und ein effektives Spiel von Anfang an zu lernen. „Zu Beginn macht man tausende Atemübungen mit den Kindern. Dabei wollen die vor allem eines: Spielen“, sagt Jürgen Ellensohn.

Der TEACH.AIR lässt den Luftfluss spür- und hörbar werden und verhilft Blasmusik-Profis genauso wie Neulingen auf Anhieb zu einem besseren Spiel.

Der TEACH.AIR lässt den Luftfluss spür- und hörbar werden und verhilft Blasmusik-Profis genauso wie Neulingen auf Anhieb zu einem besseren Spiel.

Im zweiten Anlauf auf Anhieb erfolgreich

Die Idee für den TEACH.AIR trug Erfinder Jürgen Ellensohn schon eine ganze Weile mit sich herum. Der Vorarlberger tritt unter anderem als Solotrompeter für das hr-Sinfonieorchester/Frankfurt Radio Symphony auf. Aber er ist auch Professor für Trompete an der Hochschule für Musik in Würzburg. Dort unterrichtet er MusikstudentInnen aus acht Nationen. „Schon länger wollte ich für mich, meine Studenten und einige befreundete Musiker ein nützliches Hilfsgerät für den optimalen Luftfluss entwickeln“, berichtet er. „Wie kann ich mein Spiel verbessern, wo kann ich optimieren? Diese Fragen gehen jedem Profi durch den Kopf. Ich habe probiert und probiert. Zuerst mit Kulis und Strohhalmen.“

Am Anfang stand die Bastelei. „Noch ohne Plan“, wie der Trompeter verrät. Bald war klar, dass der Luftfluss im Inneren der Röhre für die gewünschte Funktion gesteuert werden muss. „Da fing ich zu zeichnen an.“ Über einen Bekannten kam bald die Idee des 3D-Drucks in Spiel. Die Ernüchterung folgte gleich darauf: „Die Resultate waren enttäuschend. Sämtliche Modelle waren ungenau, unschön und fühlten sich nicht richtig an. Unter ein solches Produkt wollte ich meinen Namen nicht setzen.“ Weitere Versuche über 3D-Druck-Angebote aus dem Internet waren ebenso ernüchternd. Die Idee einer Spritzgussfertigung wurde rasch wieder verworfen. „Ich wollte es schon bleiben lassen. Doch dann kam 1zu1“, erzählt Jürgen Ellensohn.

Beim Dornbirner Hightech-Unternehmen 1zu1 spielt Musik seit jeher eine große Rolle. Geschäftsführer und Gründer Hannes Hämmerle ist leidenschaftlicher Baritonsaxophonist – und spielt in seiner Freizeit für den örtlichen Musikverein Hatler Musig. Wie der Zufall will, ist ebendort auch einer von Jürgen Ellensohns Studenten aktiv. Und so ergab das eine das andere, Jürgen traf auf seine Großcousine Lina und nach mehreren Optimierungsschritten war der TEACH.AIR geboren.

Profi-Trompeter Jürgen Ellensohn (Mitte) hat mit den TechnikexpertInnen des Dornbirner Hightech-Unternehmens 1zu1 die perfekte Übungslösung für Trompete, Horn und Posaune gefertigt.

Profi-Trompeter Jürgen Ellensohn (Mitte) hat mit den TechnikexpertInnen des Dornbirner Hightech-Unternehmens 1zu1 die perfekte Übungslösung für Trompete, Horn und Posaune gefertigt.

TEACH.AIR-Erfinder Jürgen Ellensohn und 1zu1-Projektleiterin Lina Ellensohn realisierten das praktische Utensil im 3D-Druck.

TEACH.AIR-Erfinder Jürgen Ellensohn und 1zu1-Projektleiterin Lina Ellensohn realisierten das praktische Utensil im 3D-Druck.

Probieren geht über Studieren

Schon das erste Exemplar übertraf alle Erwartungen des Erfinders: „Nach meinen Erfahrungen mit 3D-Druck konnte ich mir so eine Präzision und Qualität nicht vorstellen. Das Teil sah super aus, funktionierte und kam noch dazu aus der Region.“ Bis der perfekte Luftwiderstand realisiert wurde, waren mehrere Zwischenstufen nötig. Drei Prototypen waren bis zum Serienteil erforderlich. Bei der Entwicklung halfen die enorme Flexibilität und Produktionsgeschwindigkeit des 3D-Drucks. Nach nur zwei Tagen erhielt Jürgen Ellensohn schon das überarbeitete Objekt. „Das wurde dann getestet und die neuen Erkenntnisse flossen in die nächste Stufe ein. Agile Produktentwicklung vom Feinsten“, erzählt Lina Ellensohn.

Seit seinen Versuchen mit den Kugelschreibern war Jürgen Ellensohn eines klar: „Probieren geht über Studieren. Fühlt es sich optimal an? Erst als ich diese Gewissheit hatte, habe ich aufgehört.“ So erhielt der TEACH.AIR seine innere Form. Als die Funktionalität geklärt war, ging es ans äußere Erscheinungsbild. Das ähnelt nun einer circa drei Zentimeter kleinen Trompete. Die baumelt mit einem Band um den Hals vieler Trompeterinnen, Posaunisten und Hornmusikanten. Und wenn der TEACH.AIR einmal nicht im Einsatz ist, befindet sich das kleine, handliche Utensil im praktischen Kunststoffbehälter gut verpackt im Instrumentenkoffer.

1zu1 und Lina Ellensohn betraten mit dem Projekt Neuland: „Die meisten unserer Projekte sind technisch sehr anspruchsvoll. Hier hatten wir es mit einem relativ einfachen, aber umso emotionaleren Produkt zu tun. Es war schön zu sehen, wie aus der Vision Realität wurde.“

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