Voxel4U geht gestärkt aus der Krise hervor

Vielen Unternehmen haben die letzten Monate aufgrund der Covid-Krise schwer zugesetzt. Die Voxel4U GmbH aus Abtenau im Salzburger Land zeigt, dass es auch anders gehen kann. Nach einem harten Start zum Jahresbeginn 2020 stellt sich das junge Unternehmen, geprägt von konsequenter Kundenorientierung und Innovationswillen, gut für die kommenden Aufgaben auf. Von Georg Schöpf, x-technik

Mit dem Einstieg ins SLS-Verfahren trägt Voxel4U den steigenden Anforderungen aus dem Markt Rechnung.

Mit dem Einstieg ins SLS-Verfahren trägt Voxel4U den steigenden Anforderungen aus dem Markt Rechnung.

Robert Grünwald
Geschäftsführer bei Voxel4U GmbH

„Mit dem Ausbau unserer Produktion reagieren wir auf die Anforderungen unserer Kunden, auch Teile aus unterschiedlichen Materialien und in brillanten Farben zu bekommen. Dabei unterstützen wir vom Design bis zum endbearbeiteten, einbaufertigen Teil.“

„Den Start haben wir uns wirklich anders vorgestellt. Als wir im Januar 2020 gegründet haben und alles auf einen guten Start hingewiesen hat, hat uns die Covid-Krise natürlich auch kalt erwischt“, erzählt Robert Grünwald, Geschäftsführer der Voxel4U GmbH. Er und Mitgründer Peter Weiss haben sich von der Situation aber nicht abschrecken lassen. Konsequent habe man die bereits angebahnten Geschäftsbeziehungen weiterverfolgt und sei von vornherein mit innovativen Ideen auf die Kunden zugegangen.

„Wir haben schnell gemerkt, dass wir nur quasi durch eine Flucht nach vorn eine Chance haben. Als Fertigungsdienstleister mit Engineeringkompetenz haben wir uns auf die Fahne geschrieben, unsere Kunden auf ihrem Weg in die AM-Welt zu begleiten“, erinnert sich Grünwald. Häufig würde den Firmen aber die Vorstellung fehlen, was mit der Additiven Fertigung alles machbar sei, fügt er hinzu und Weiss bekräftigt: „In den Köpfen der Entwickler sind noch lange nicht alle Vorteile der Additiven Fertigung angekommen. Darum gehen wir zuweilen mit radikalen Designvorschlägen auf die Kunden zu, um ihren Blick für die Möglichkeiten zu erweitern. Da entstehen dann schon auch mal regelrechte Aha-Erlebnisse. Dabei darf man die Kunden natürlich nicht komplett überfordern, aber schon mal ausgefallenere Vorschläge zu bringen, hilft da schon.“

Die Nachfrage nach hellen Farben lässt sich derzeit nur mit dem Färben von SLS-Bauteilen befriedigen.

Die Nachfrage nach hellen Farben lässt sich derzeit nur mit dem Färben von SLS-Bauteilen befriedigen.

Kontinuierlicher Ausbau

Der Erfolg gibt den Salzburgern jedenfalls recht. Gestartet hat man im Januar 2020 mit einer HP Jet Fusion 4200 mit Processing-Station und zusätzlicher Build Unit. Zusätzlich kam zeitgleich eine MHG-Strahlanlage für das Reinigen und Glasperlenstrahlen dazu. Die Durchsatzraten stiegen trotz der schwierigen Zeit kontinuierlich und so wurden zwei weitere Build Units gekauft, um den Anforderungen nachkommen zu können. Mittlerweile werden auf der HP-Maschine, die auf die 4210-Version aufgerüstet wurde, um noch wirtschaftlicher arbeiten zu können, drei bis sechs Bauräume pro Woche umgesetzt.

Damit sei man teilweise bereits an die Leistungsgrenze der Maschine gekommen. Deshalb stand eine Erweiterung des Maschinenparks zum Ende des Jahres 2021 an. „Unsere Kunden kommen im Wesentlichen aus den Bereichen Maschinenbau, Orthopädietechnik und Elektronik. Wir bekommen aus diesen Bereichen immer wieder Anfragen, die wir aufgrund der Farbanforderungen nicht mit der HP MJF-Technik abwickeln konnten. Deshalb haben wir uns für das Lasersintern als Ergänzungstechnologie entschieden. Ein überschaubarer Bauraum und ein einfacher Materialwechsel waren uns dabei wichtig, damit wir auch bei der Herstellung von weißen Teilen flexibel sind“, erinnert sich Weiss. Verarbeitet werden von Beginn an neben PA2200 auch Alumide und TPU1301.

Funktionsintegration und Komplexität ohne Mehrkosten sind Hauptvorteile der Additiven Fertigung. Das muss die Industrie noch wirklich verstehen lernen.

Funktionsintegration und Komplexität ohne Mehrkosten sind Hauptvorteile der Additiven Fertigung. Das muss die Industrie noch wirklich verstehen lernen.

Gedruckte Bauteile verlassen die Voxel4U-Fertigung mit perfektem Finish und in Einbauqualität.

Gedruckte Bauteile verlassen die Voxel4U-Fertigung mit perfektem Finish und in Einbauqualität.

Einstieg ins SLS

Gelöst wurde diese Anforderung durch eine FORMIGA P 110 Velocis von EOS, welche bereits Ende September in Betrieb genommen wurde. Mit einer Bauraumgröße von 200 x 250 x 330 mm und einem 30 W CO₂-Laser bietet die Maschine die passenden Parameter, um die Anforderungen abzudecken. Ebenso wurde das Maschinenportfolio um eine EL28 von Evo-tech ergänzt. „Damit sind wir in der Lage, speziell im Bereich Betriebsmittel und Prototypen sehr kurzfristig und schnell zu reagieren, was unsere Kunden sehr schätzen“, ergänzt Grünwald. Die Teile, die mit dem bestehenden Equipment gebaut werden, erstrecken sich von Einzelteilen bis zu Serienanwendungen.

Dabei legt man bei Voxel4U besonderen Wert darauf, dass auch in der Konzeptionsphase den Kunden Unterstützung angeboten wird, um das Maximum aus der Technologie herauszuholen. Zusätzlich arbeitet man bei Voxel4U aber auch bereits an Konzepten, Stereolithografie mit ins Portfolio aufzunehmen. „Wir wollen uns stetig weiterentwickeln und für sämtliche Anforderungen aus dem Markt gerüstet sein. Unsere Kunden sind oft dankbar, dass wir nicht einfach nur die angefragten Teile fertigen und gebrauchsfertig finishen, sondern auch Hinweise geben, wie sie möglicherweise mit einer Änderung, die sich halt nur mittels Additiver Fertigung umsetzen lässt, bessere, effizientere und häufig auch letztendlich wirtschaftlichere Komponenten realisieren können. Das ist unser Mehrwert und unser Qualitätsversprechen“, fasst Grünwald zusammen.

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