interview

Solukon SFM-AT800-S: Nachbearbeitung einfach und sicher

Die Solukon Maschinenbau GmbH aus Stadtbergen bei Augsburg baut Lösungen für das sichere Entpulvern und Auspacken lasergeschmolzener Metall- und Kunststoffteile: Anlagen, die das Postprocessing enorm vereinfachen und effizienter machen. Wir sprachen mit Andreas Hartmann, der zusammen mit Dominik Schmid das Unternehmen im Jahre 2013 gegründet hat. Das Gespräch führte Georg Schöpf, x-technik

Man kann durchaus sagen, dass das Postprocessing der Flaschenhals der Additiven Fertigung ist. Ein wesentlicher Schritt im Postprocessing im Metall-3D-Druck ist das Entfernen von Pulverresten.

Andreas Hartmann, GF und Mitbegründer der Solukon Maschinenbau GmbH

Man kann durchaus sagen, dass das Postprocessing der Flaschenhals der Additiven Fertigung ist. Ein wesentlicher Schritt im Postprocessing im Metall-3D-Druck ist das Entfernen von Pulverresten. Andreas Hartmann, GF und Mitbegründer der Solukon Maschinenbau GmbH

Herr Hartmann, was war die Motivation, Solukon zu gründen und Lösungen für das Postprocessing zu bauen?

In den letzten Jahren hat sich der Metall-3D-Druck weg von der Prototypen-Werkstatt hin zu einem einzigartigen Produktionsverfahren für komplexe Bauteile entwickelt und ist in der Industrie gänzlich etabliert. In Zukunft wird mit dieser Technologie noch mehr produziert und sogar das Konstruktionsverfahren vieler Teile wird sich dieser Produktionstechnologie anpassen. Das liegt daran, dass die Prozesse immer schneller und genauer werden und nun in der Lage sind, eine Vielzahl von normalerweise anspruchsvollen Legierungen verarbeiten zu können. Bei dieser schnellen und erfolgreichen Entwicklung der Produktionsprozesse wurde die Nachbearbeitung, das sogenannte Postprocessing, leider eher stiefmütterlich behandelt.

Die SFM-AT800-S verfügt über zwei endlose Drehachsen, so dass das Teil entlang eines beliebigen 3D-Pfads bewegt werden kann.

Die SFM-AT800-S verfügt über zwei endlose Drehachsen, so dass das Teil entlang eines beliebigen 3D-Pfads bewegt werden kann.

Was sind die wesentlichen Herausforderungen bei der Nachbearbeitung additiv gefertigter Teile?

Viele der Nachbearbeitungsschritte sind immer noch manuell und damit sehr zeitaufwändig. Man kann durchaus sagen, dass das Postprocessing der Flaschenhals der Additiven Fertigung ist. Ein wesentlicher Schritt im Postprocessing im Metall-3D-Druck ist das Entfernen von Pulverresten. Während dieses Vorgangs hat der Arbeiter unvermeidlich Kontakt mit ungebundenem Pulvermaterial. Das Pulver ist sehr fein und allgemein gesundheitsschädlich. Es besteht die Gefahr, dass es über die Atemwege oder die Haut in den Körper gelangen kann. Falls das Pulver zu Staubwolken aufgewirbelt wird, kann dies explosive Atmosphären erzeugen. Gleichzeitig ist die manuelle Pulverentfernung zeitaufwendig und die Reinigungsergebnisse sind schlecht reproduzierbar. In den letzten Jahren war die Problematik deutlich zu sehen und wir haben uns entschlossen, ein System zu entwickeln, mit dem die Bauteile sicher und effizient gereinigt werden können.

Solukon liefert das passende System für jede Entpulverungsanforderung.

Solukon liefert das passende System für jede Entpulverungsanforderung.

Was ist das Besondere an Ihren Systemen?

Unsere Technologie basiert auf einer automatisierten Rotation der Bauteile unter Frequenzanregung in einer sicheren Atmosphäre. Durch die programmierbare Rotation des Bauteils wird loses Baumaterial auch aus komplexen Hohlräumen und sehr engen Stützstrukturen entfernt. Bei Bedarf kann die gesamte Prozesskammer mit einem Schutzgas inertisiert werden. Während des gesamten Prozesses wird die Schutzgasatmosphäre dann sicher überwacht. Neben der Steigerung von Gesundheit und Sicherheit bringt dieser Prozess auch eine enorme Zeiteinsparung. Unsere Kunden bestätigen eine Effizienzsteigerung von bis zu 90 %. Gleichzeitig kann der Kunde das gesammelte Pulver wiederverwenden.

Sie SFM-AT200 bietet eine sichere, effiziente Entpulverung auch für kleinere Teile.

Sie SFM-AT200 bietet eine sichere, effiziente Entpulverung auch für kleinere Teile.

Wie geht die Entwicklung weiter?

2018 haben wir eine Partnerschaft mit Siemens geschlossen, um unsere Technologie für die Reinigung noch effizienter zu machen. Siemens verwendet bereits unsere Systeme in der Produktion und entwickelt derzeit eine Software, die eine komplexe Struktur bereits in der CAD-Datei erkennt. Das Programm berechnet dann die für unsere Maschine erforderliche Bewegung. Daher verfügt unsere SFM-AT800-S über zwei endlose Drehachsen, so dass das Teil entlang eines beliebigen 3D-Pfads bewegt werden kann. Weiterhin arbeiten wir an der Automatisierung unserer Systeme z.B. mit Roboterbeladung und OPC-UA Ansteuerung. Mittlerweile finden unsere Systeme weltweit Nachfrage. Gerade in der Luft-und Raumfahrt und in den USA bekommt die automatisierte Reinigung zunehmend einen hohen Stellenwert.

Zum Abschluss: Was ist Ihr langfristiges Ziel?

Es ist unser größtes Ziel das Postprocessing sicher und effizient zu machen. Damit hoffen wir auch einen Beitrag an der Industrialisierung des 3D-Druckens leisten zu können.

Vielen Dank für das Gespräch!

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