interview

joke ENESKApostpro: Gefahrlose Nachbearbeitung

Die Nachbearbeitung ist in der Additiven Fertigung ein wesentlicher Bestandteil der Prozesskette. Kaum ein Teil kommt ohne diesen wichtigen Prozessschritt aus. Viele Teile erfordern eine manuelle Bearbeitung. Im Gespräch mit Carsten Schütz haben wir erfahren, wie die joke Technology GmbH auf diese Anforderungen reagiert hat. Das Gespräch führte Georg Schöpf, x-technik

Carsten Schütz, Vertriebsleiter bei joke Technology GmbH

Carsten Schütz, Vertriebsleiter bei joke Technology GmbH

Herr Schütz, joke Technology hat mit der ENESKApostpro eine Arbeitsstation zur sicheren Nachbearbeitung entwickelt. Was war der Hintergrund für diese Entwicklung?

Wir haben in den letzten Jahren in den Gesprächen mit Anwendern in der Additiven Fertigung immer wieder festgestellt, dass beim Prozess der Fertigung selbst sehr auf Sicherheit und Arbeitsschutz geachtet wird. In den nachfolgenden Schritten des Postprocessings war dies jedoch meist nicht der Fall. Dies lag nicht nur daran, dass den Anwendern die Risiken kaum bewusst waren. Vor allem lag es daran, dass es keine sicheren Lösungen gab.

Bei der Bearbeitung von reaktiven Werkstoffen ist besondere Vorsicht geboten. Hier sind es nicht nur die Stäube, die sich entzünden können, sondern auch das Material, das zusätzlich erhöhte Explosions- und Verpuffungsgefahren mit sich bringt. Genau hier unterstützt die ENESKApostpro von joke.

Bei der Bearbeitung von reaktiven Werkstoffen ist besondere Vorsicht geboten. Hier sind es nicht nur die Stäube, die sich entzünden können, sondern auch das Material, das zusätzlich erhöhte Explosions- und Verpuffungsgefahren mit sich bringt. Genau hier unterstützt die ENESKApostpro von joke.

Welche Risiken bestehen denn bei der Nacharbeit?

Das hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab, z. B. welches additive Verfahren und welche Materialien eingesetzt werden. Grundsätzlich kann man sagen, dass es Materialien gibt, die weniger bedenklich sind, andere sind es jedoch sehr. Unbedenklich sind jedoch keine.

Je nach Verfahren und Material gehen die größten Gefahren von Pulverresten, aber auch von den bei der Nachbearbeitung entstehenden Stäuben aus. Beide sind extrem lungengängig. Zudem können sie, je nach Material, entzündlich bis explosiv sein.

Was bedeutet das für den Anwender?

Das Einatmen lungengängiger Pulver und Stäube ist grundsätzlich kritisch, auch dann, wenn es sich um ungiftige Materialien handelt. Auch diese will niemand in größeren Mengen in den Atemwegen haben. Das Einatmen der Partikel kann zu Asthma, Staublunge und/oder Krebserkrankungen führen.

Darüber hinaus birgt Postprocessing bei reaktiven Materialien das Risiko der Verpuffung oder Explosion. Solche Reaktionen können sehr schwerwiegend sein und unkontrolliert auch bei sorgsamem Umgang entstehen. Ein namhafter Hersteller von 3D-Druckern hat mir vor Kurzem berichtet, dass ein komplettes Entsorgungsfahrzeug, das Restpulver bei ihm abholen sollte, auf seinem Hof abgebrannt ist, weil sich die Pulver spontan entzündet haben. Sieben Löschzüge waren nötig, um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Solche Geschichten hört man leider zu oft.

Und wie sieht Ihre Lösung für dieses Problem aus?

Wir haben mit der ENESKApostpro eine komplett geschlossene Arbeitsstation entwickelt, in der sämtliche manuellen Nachbearbeitungsschritte erledigt werden können, und dies mit vollständigem Schutz vor den gefährdenden Stoffen. Diese werden während der kompletten Bearbeitung effektiv abgesaugt und sicher eingesammelt.

Wo genau setzen Sie mit der Arbeitsstation an? Welche Arbeitsschritte können im Detail in der Station durchgeführt werden?

Im Grunde alle Arbeitsschritte abseits der Entpulverung – also das Trennen von der Bauplatte, die Supportentfernung, das Entgraten, Oberflächenglättung und Finish. Auch letzte Pulverreste, die sich in jedem Bauteil verbergen, können entfernt werden.

Wie geht diese Nachbearbeitung vonstatten?

Die Station verfügt im Inneren über diverse Anschlüsse für elektrische und pneumatische Werkzeuge. Mit deren Hilfe werden die Arbeitsschritte durchgeführt.

Ist das Arbeiten in solch einer Anlage nicht umständlich?

Wie bei vielen Produkten, die dem Arbeitsschutz dienen, muss der Anwender sich erst einmal an den Umgang mit der Anlage gewöhnen. Dies geht in dem Fall aber extrem schnell, da man viele Dinge auf seinen individuellen Bedarf abstimmen kann.

Unsere Vorführungen bei Kunden zeigen uns tagtäglich, wie schnell sich die Anwender eingewöhnen und direkt erkennen, wie viel besser, sauberer und leichter die Nacharbeit von der Hand geht.

Das heißt, Sie führen die Station direkt beim Kunden vor Ort vor?

Ja, wir haben ein spezielles Fahrzeug aufgebaut, mit dem wir interessierte Unternehmen besuchen und die Station vorführen können. Die Anwender der Unternehmen können so in Ruhe ihre eigenen Werkstücke in der Anlage bearbeiten und sich von ihrem Nutzen überzeugen. Es reicht eine Anfrage an uns und wir vereinbaren gerne einen Besuchstermin.

Wir bedanken uns für das Gespräch.

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