anwenderreportage

Komplettanbieter mit Leistungsvorsprung

Additive Fertigung beschränkt sich nicht nur auf das Bauen der Teile. Gesamtkonzepte vom Engineering über Schulungen bis hin zur Endbearbeitung liefern innovative Lösungen für den Endkunden. Die M&H CNC-Technik GmbH bietet mit ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz und einem breiten Bearbeitungsspektrum sämtliche Disziplinen für eine erfolgreiche Umsetzung additiv gefertigter Teile. Von Georg Schöpf, x-technik

Optimale Bauraumausnutzung sorgt für eine wirtschaftliche Anwendung der SLM-Technologie.

Optimale Bauraumausnutzung sorgt für eine wirtschaftliche Anwendung der SLM-Technologie.

Patrick Herzig
Geschäftsführer der M&H CNC-Technik GmbH

„Kunden möchten ein fertiges Teil geliefert bekommen. Da wir vom Engineering bis zur Endbearbeitung alles im Hause bewältigen können, ist Flexibilität und Liefertreue unsere größte Stärke.

Die beiden Geschäftsführer Patrick Herzig und Robert Mauerhofer waren Kollegen im selben Unternehmen, als sie 1998 den Entschluss fassten, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Beide, von Haus aus Frästechniker, wollten Frästeile in besonderer Qualität herstellen. Seitdem ist die M&H CNC-Technik GmbH kontinuierlich gewachsen. Heute stellt das Unternehmen, das im steirischen Ilz beheimatet ist, auf 5-Achs-Fräsbearbeitungszentren hochkomplexe Teile für unterschiedlichste Industriezweige her.

„Ursprünglich haben wir viel im Werkzeugbau gemacht. Das hat sich im Laufe der Jahre aber gewandelt. Heute ist unser Schwerpunkt im Bereich von Komponenten für Hydraulikpumpen und Turbinen. Außerdem fertigen wir auch manche Teile für die Automotivbranche. Wir bewegen uns aber grundsätzlich im Bereich von Vorversuchsmodellen und Prototypen“, erzählt Patrick Herzig, der sich in der Geschäftsführung vermehrt den technischen Aspekten widmet und auch maßgeblich den Bereich Additive Fertigung betreut.

Die Stärke von M&H liegt in der Gesamtabwicklung bis zur Endbearbeitung der Teile. Am Beispiel eines Gehäuses konnte eine Gewichtseinsparung von 58 % erreicht werden.

Die Stärke von M&H liegt in der Gesamtabwicklung bis zur Endbearbeitung der Teile. Am Beispiel eines Gehäuses konnte eine Gewichtseinsparung von 58 % erreicht werden.

Infos zum Anwender

Seit mittlerweile gut vier Jahren beschäftigt sich die 1998 gegründete M&H CNC-Technik GmbH mit Additiver Fertigung. Seit Mitte 2016 verfügt der 15 Mitarbeiter starke Fertigungsbetrieb über eine eigene SLM Anlage und seit Oktober dieses Jahres über die erste 4 x 700 W SLM 500 Österreichs. Auf über 750 m² fertigt das Unternehmen im Wesentlichen Prototypen für die Energieindustrie und bietet die gesamte Leistungskette vom Engineering bis zum fertig endbearbeiteten Teil.

Additive Fertigung ausbauen

Die Additive Fertigung sieht man bei M&H als den Bereich, in dem man sich in der Zukunft besonders positionieren möchte. „Seit wir eine eigene Maschine im Hause haben, sind wir in der Lage, die gesamte Prozesskette von der Additiven Fertigung bis zum Finish der Teile aus einer Hand anzubieten. Mit der SLM 280 können wir schon einen Großteil der benötigten Teile im Hause herstellen und das in eigentlich allen Werkstoffgüten, die für die Additive Fertigung zur Verfügung stehen“, so Herzig.

Dass die Steirer es geschafft haben, ihre Kunden von den Vorzügen der Kombination aus Additiver Fertigung und CNC-Zerspanung zu überzeugen, zeigt allein schon die Tatsache, dass man sich bereits im Beschaffungsprozess für eine weitere Laserschmelzanlage befindet. „Wir werden als erstes österreichisches Unternehmen eine SLM 500 mit vier 700 W Lasern des deutschen Anlagenherstellers SLM Solutions in Betrieb nehmen. Damit verfügen wir dann über ein vielfaches der bisherigen Leistungsfähigkeit“, freut sich der Geschäftsführer.

Auch die Möglichkeit, durch Topologie-Optimierung Gewicht zu sparen, nutzt man bei M&H für die Verbesserung von Bauteilen.

Auch die Möglichkeit, durch Topologie-Optimierung Gewicht zu sparen, nutzt man bei M&H für die Verbesserung von Bauteilen.

Materialkompetenz mit Sonderwerkstoff

Ganz besonderen Wert legt man bei M&H aber neben den eigentlichen Fertigungsprozessen auf das Materialthema. Als erstes österreichisches Unternehmen ist M&H in der Lage, den Sonderwerkstoff Scalmalloy® des deutschen Herstellers APWorks im Rahmen von additiven Fertigungsdienstleistungen anzubieten. „Das ist schon ein ganz besonderer Werkstoff. Er ist speziell auf die Anforderungen bei der Verarbeitung in LBM-Maschinen abgestimmt. Die mechanischen Eigenschaften sind dabei außergewöhnlich. Scalmalloy bietet die Leichtigkeit von Aluminium verbunden mit nahezu der Duktilität von Titan. Überall da, wo geringes Gewicht und hohe mechanische Belastbarkeit gefragt sind, kann dieser Sonderwerkstoff seine ganze Leistungsfähigkeit zeigen“, geht Herzig ins Detail.

Kleinserien im Bereich der E-Mobilität helfen dabei, Konzeptstudien und die Prototypenbereitstellung voranzutreiben.

Kleinserien im Bereich der E-Mobilität helfen dabei, Konzeptstudien und die Prototypenbereitstellung voranzutreiben.

Ans Thema heranführen

Dass nicht jeder Kunde gleich die Vorzüge und Möglichkeiten der Additiven Fertigung in seine Designüberlegungen mit einbezieht, wurde Herzig und Mauerhofer schnell klar. Darum haben sie sehr früh damit begonnen, interessierten Kunden und Unternehmen über ein Workshop-Angebot zusammen mit der RSC-Engineering das Thema Additive Fertigung näher zu bringen.

„Wir sind Praktiker. Uns geht es darum, an praktischen Beispielen die Möglichkeiten der Additiven Fertigung zu vermitteln. Die Teilnehmer können eine Aufgabenstellung aus dem eigenen Betrieb mitbringen und wir erarbeiten gemeinsam einen Lösungsansatz auf der Basis der Kombination aus Additiver Fertigung und Zerspanung. Am Ende kann das Teil dann auch gebaut werden. Dabei schauen wir uns vom grundlegenden Design des Bauteils bis zur möglichen Nachbearbeitung von Funktionsflächen alle Prozessschritte genau an. Eben genauso, wie wir das in Kundenprojekten auch machen. Am Ende hat jeder Workshopteilnehmer ein Verständnis dafür entwickelt, wo die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der Additiven Fertigung liegen“, fasst Herzig zusammen.

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