anwenderreportage

MAN Energy Solutions investiert in eine SLM® NXG XII 600

Mit der SLM® NXG XII 600 erweitert MAN Energy Solutions seine additiven Fertigungskapazitäten im Werk Oberhausen (D) und macht damit einen großen Sprung nach vorne in der Turbomaschinen- und Motorenproduktion. Die neue Druckergeneration unterstützt aktuell die US-amerikanischen Space-Unternehmen im Wettlauf um die Kommerzialisierung der Raumfahrt – so werden beispielsweise missionskritische Komponenten additiv gefertigt.

Mit 12 Lasern à 1.000 Watt im Parallelbetrieb liegt die Messlatte in der Branche auf einem neuen Niveau. Produktivität und reduzierte Kosten pro Teil sind die Schlüsselelemente dieser Maschine.

Mit 12 Lasern à 1.000 Watt im Parallelbetrieb liegt die Messlatte in der Branche auf einem neuen Niveau. Produktivität und reduzierte Kosten pro Teil sind die Schlüsselelemente dieser Maschine.

Anders Such
Leiter der Additiven Fertigung bei MAN Energy Solutions in Oberhausen

„Mit jeder neuen Druckergeneration erweitern sich unsere additiven Fertigungsmöglichkeiten.“

Die NXG XII 600 ist seit November 2022 für MAN Energy Solutions im Einsatz – nach einer Zwischenstation am Firmensitz von SLM Solutions in Lübeck befindet sie sich seit Februar am finalen Bestimmungsort im MAN Werk Oberhausen. Das Werk ist seit Mitte 2019 ein zentraler Knotenpunkt für Additive Manufacturing (AM) und nutzt neben anderen AM-Maschinen einen SLM-Drucker der Serie 280, der bereits tausende Komponenten erfolgreich gefertigt hat. Die Additive Fertigung kommt bei MAN Energy Solutions aktuell bei Maschinenteilen für Kompressoren, Turbinen, Zweitaktmotoren, Turboladern und Viertaktmotoren zum Einsatz. Damit erstreckt sich AM mittlerweile über das gesamte Maschinenspektrum im Neubau und Service. Auf der Anwendungsseite wird derzeit an additiven Verfahren u. a. für Wasserstoffanwendungen geforscht. Stellvertretend für viele weitere Beispielfälle kommt AM zukünftig auch bei Getriebekompressoren zur Anwendung. Diese setzt MAN Energy Solutions für CCUS, also Technologien zur Abscheidung, Speicherung und Nutzung von CO2, ein.

Ein Teil der operativen Belegschaft des AM-Teams in Oberhausen vor der NXG XII 600, die seit November 2022 für MAN Energy Solutions im Einsatz ist. (Bild: MAN Energy Solutions SE, Ralph Richter Düsseldorf)

Ein Teil der operativen Belegschaft des AM-Teams in Oberhausen vor der NXG XII 600, die seit November 2022 für MAN Energy Solutions im Einsatz ist. (Bild: MAN Energy Solutions SE, Ralph Richter Düsseldorf)

Infos zum Anwender

MAN Energy Solutions ebnet den Weg in eine klimaneutrale Weltwirtschaft. Ob Industrieproduktion, Energie- oder maritime Wirtschaft: Man denkt ganzheitlich und packt schon heute die Herausforderungen von morgen an – für eine nachhaltige Wertschöpfung der Kunden. Im Technologieportfolio steckt die Erfahrung aus über 250 Jahren Ingenieurstradition. MAN Energy Solutions hat seinen Hauptsitz in Deutschland und beschäftigt rund 14.000 Mitarbeiter an mehr als 120 Standorten weltweit. Kunden profitieren außerdem vom globalen Service-Center-Netzwerk ihrer After-Sales-Marke, MAN PrimeServ.

Beginn einer neuen additiven Ära

Die Möglichkeiten des metallischen 3D-Drucks sind bei MAN Energy Solutions aufgrund der hohen Produktvarianz kaum limitiert. „Mit der Erweiterung der eigenen Fertigungsmöglichkeiten lässt sich zum einen das Bauteilspektrum erweitern und zum anderen die Produktivität der bisherigen Anwendungsfälle steigern“, sagt Michael Kleinhenz, Leiter der Supply Chain und Produktion bei MAN Energy Solutions in Oberhausen. „Mit jeder neuen Druckergeneration erweitern sich unsere additiven Fertigungsmöglichkeiten", erklärt Anders Such als Leiter der Additiven Fertigung in Oberhausen, zu der auch das Laserauftragsschweißen gehört. „Die neue Bauraumgröße der NXG von 600 x 600 x 600 mm³ ermöglicht dem Geschäftsbereich Industries beispielsweise auch die Additive Fertigung kleiner Gehäuse.“ Insgesamt zwölf Laser mit je 1.000 Watt sorgen im Parallelbetrieb dafür, dass die NXG im Vergleich zum Modell 280 (mit ihren zwei Lasern à 400 Watt) sechs- bis achtmal so schnell Bauteile fertigt. Die NXG XII 600 ist mit ihren Fähigkeiten in der Lage, die Lieferzeiten für Gehäuse des Geschäftsbereichs Industries um den Faktor drei bis vier zu verkürzen.

Think additive – Schub für Forschung und Entwicklung

Entwicklungspotenziale sind im Hinblick auf topologieoptimierte Komponenten zu erwarten. „Dank der neu ermöglichten geometrischen Freiheit lassen sich Designs in Hinblick auf Verfügbarkeit, Leistung, Lebensdauer, Kosten und Service weiter optimieren“, erklärt Standortleiter Dr. Sven-Hendrik Wiers als Head of Engineering Oberhausen. „Die durch konventionelle Bauteilfertigung bedingten Design-Restriktionen verschieben sich durch Einsatz von AM insgesamt. Daher ist es wichtig, direkt beim Beginn des Produktlebenszyklus eine additive Perspektive einzunehmen und Geometrien entsprechend neu zu denken.“ „Wir von SLM Solutions sind begeistert, MAN Energy Solutions beim Bestreben, die Industrie zu dekarbonisieren, zur Seite zu stehen, indem wir die Grenzen der konventionellen Fertigung verschieben und die Zukunft der Industrie gestalten", sagt Ralf Frohwerk, Global Head of Business Development bei der SLM Solutions Group AG.

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