interview

massivit GDP: Neue Geschäftsmodelle in der dritten Dimension

Mit ihrem Gel Dispensing Printing (GDP) bietet die israelische Massivit 3D Printing Technologies Ltd. eine außergewöhnliche Lösung für den 3D-Druck im Großformat. Skulpturen von bis zu 180 x 150 x 120 cm (H x B x T) sind realisierbar. Massivit CEO Avner Israeli sieht die Leichtbau-Objekte im Riesenformat als perfekte „Eye-Catcher“, mit denen Werbekampagnen Aufmerksamkeit erwecken und Druckereien die dritte Dimension erschließen können. Das Interview führte Rainer Gebhardt / VDMA

Mit unserem Großformatdrucker und unserem GDP-Verfahren adressieren wir andere Märkte als andere 3D-Druckunternehmen. Wir eröffnen für Druckereien und Werbeagenturen die dritte Dimension.

Avner Israeli, CEO der Massivit 3D

Mit unserem Großformatdrucker und unserem GDP-Verfahren adressieren wir andere Märkte als andere 3D-Druckunternehmen. Wir eröffnen für Druckereien und Werbeagenturen die dritte Dimension. Avner Israeli, CEO der Massivit 3D

Massivit 3D auf der EuroShop live erleben

Halle 3, Stand E72, Messe Düsseldorf vom 5. bis 9. März

Herr Israeli, wo liegen Ihre Schwerpunkte im Additive Manufacturing?

Unsere selbst entwickelte Technologie verbindet Großformat und hohe Aufbauraten. Skulpturen bis 180 cm Höhe, 150 cm Breite und 120 cm Tiefe lassen sich drucken, die unser patentiertes Gel Dispensing Printing GDP-Verfahren mit Aufbauraten umsetzt, die im 3D-Druck-Markt ihresgleichen suchen. Damit richtet sich Massivit an Großformatdruckereien, Hersteller von Schildern und Werbetafeln sowie die Werbungs- und Marketing-Branche, deren Kampagnen unser Verfahren schon beeinflusst. Unsere Anlagen drucken „Eye-Catcher”, die Werbekampagnen eine dritte Dimension eröffnen und die Aufmerksamkeit in Geschäften oder an 3D-Werbetafeln wecken.

Die Systeme von Massivit 3D sind für die Herstellung großer Objekte auf der Basis von Gel Dispensing Printing (GDP) konzipiert.

Die Systeme von Massivit 3D sind für die Herstellung großer Objekte auf der Basis von Gel Dispensing Printing (GDP) konzipiert.

Welche Materialien können ihre Anlagen drucken?

Wir haben mit Dimengel ein eigenes Material entwickelt, ein UV-härtendes Polymer-Gel auf Acrylbasis. Seine hohe Viskosität erlaubt es Anwendern, auch komplexe Strukturen ohne Stützstrukturen zu drucken. Und dank seiner hohen UV-Sensitivität lässt es sich auch mit energiesparenden UV-LEDs schnell trocknen, um verschiedenste Lacke, Farben und Beschichtungen aufzubringen. Zusätzlich lassen sich mit den beiden Druckköpfen unserer größten Anlage im Sinne hoher Produktivität gleichzeitig zwei Großformatskulpturen drucken.

Anwender kritisieren oft mangelnde Produktivität und Reproduzierbarkeit additiver Verfahren. Wie geht Massivit diese Themen an?

Kunden müssen sich über die Produktivität und Reproduzierbarkeit keine Sorgen machen. Wir unterstützen sie bei ihren Anwendungen und geben ihnen ein Forum, um Best Practice und Wissen auszutauschen. Es geht hier um einen völlig neuen Markt. Es gibt viele kreative Ansätze – wir müssen aber alle noch lernen, wie die neue Dimension in den Bereichen Werbung, Marketing, Innenarchitektur oder Shop-Design sinnvoll und effektiv nutzbar ist.

Aus Sicht des Anlagenbauers: Wo liegen die größten Potentiale um die Produktivität im Additive Manufacturing zu steigern?

In unserem Fall liegt das Potential im kreativen Bereich. Wie können Kunden mit großformatigen 3D-Objekten Aufmerksamkeit erregen und Werte schöpfen? Druckereien und Werbeagenturen sollten sich Gedanken über Geschäftsmodelle machen, die mit 3D-Druckverfahren umsetzbar werden. Auch für andere Branchen können sich neue Anwendungen ergeben, sei es Formenbau für das Vakuumgießen, organisch geformte Möbel und Einrichtungen oder großformatige Modelle für Museen, Bildungseinrichtungen oder für Messen. Darüber hinaus denke ich, dass die Produktivität mit noch höheren Aufbauraten, größeren Bauräumen und einer erweiterten Materialpalette weiter steigen kann und wird.

Die Industrie wünscht automatisierte Prozessketten. Fertigungs- und Nachbehandlungstechniken verschiedener Hersteller sollen per Plug&Play verknüpfbar werden. Ist das ein realistischer Wunsch?

Die Technologie entwickelt sich weiter. Noch gibt es von Design, Druck bis Veredelung eine Reihe von Zwischenschritten. Wir arbeiten eng mit Softwareunternehmen zusammen, um diese besser in die Prozesskette zu integrieren und einen nahtlosen 3D-Druckprozess aufzusetzen.

Worin unterscheidet sich Massivit von seinen Wettbewerbern?

Mit unserem Großformatdrucker und unserem GDP-Verfahren adressieren wir andere Märkte als andere 3D-Druckunternehmen. Wir eröffnen für Druckereien und Werbeagenturen die dritte Dimension. Damit helfen wir ihnen, ihr Geschäft in einen wachsenden Markt zu übertragen. Viele Unternehmen aus der Druck- und Werbeindustrie suchen nach Diversifizierungsmöglichkeiten. Der 3D-Druck bietet diese Möglichkeiten – und einen echten Wow-Effekt.

Mit welchen Zielen und Interessen haben Sie sich der Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing im VDMA angeschlossen?

Der VDMA ist eine Organisation mit sehr hoher Reputation. Wir haben uns um die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft bemüht, um auf uns und unsere 3D-Technologie aufmerksam zu machen. Für uns ist es auch eine gute Möglichkeit, um uns mit anderen innovativen Unternehmen auszutauschen, damit wir unseren Kunden stets die bestverfügbare Technologie bieten können.

Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch!

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