Impact: Großbauteile aus Titan mittels Cold Spray Deposition wirtschaftlich fertigen

Besonders attraktiv ist die additive Fertigung mittels der Kaltgastechnologie für die Herstellung von großvolumigen Bauteilen, die aufgrund der Größe für heutige pulverbettbasierte 3D-Druckverfahren eine große Herausforderung darstellen, insbesondere beim Auftragen von sehr reaktiven Materialien wie Ti-6Al-4V unter Zuhilfenahme von N2 als Prozessgas.

Ti-6Al-4V galt bisher als einer der anspruchsvollsten und herausforderndsten Werkstoffe zum Verarbeiten mit der Kaltgastechnologie. Die hohe Partikelgeschwindigkeit und die daraus resultierende hohe kinetische Energie, die beim Verarbeiten von Ti-6Al-4V mit dem Kaltgasprozess benötigt wird, führten bislang zu einer Porosität des Schichtaufbaus von 3 % und höher. Die kürzlich durch die Impact Innovations GmbH entwickelte Prozesskette zur additiven Herstellung von Bauteilen aus Ti-6Al-4V erzielt nun eine Porosität des Schichtaufbaus von < 0,5 % und daher mechanische Eigenschaften, die die Anforderungen von ASTM F3001, ISO 5832-3 und AMS 4930 übertreffen. Die perfekt abgestimmte Kombination aus Beschichtungshardware, Prozessparametern und Nachbehandlungsmethode ist der entscheidende Schlüssel für den erfolgreichen CSAM-Prozess.

Die additive Herstellung des Demo-Fanshafts benötigte ca. 2 Stunden. Das Gewicht nach finaler mechanischer Endbearbeitung beträgt 3,2kg.

Die additive Herstellung des Demo-Fanshafts benötigte ca. 2 Stunden. Das Gewicht nach finaler mechanischer Endbearbeitung beträgt 3,2kg.

Kinetische Energie genügt

Im Gegensatz zu anderen additiven Fertigungstechnologien, erfolgt die Verbindung bei der der Kaltgastechnologie rein durch die hohe kinetische Energie und die daraus resultierende plastische Verformung der Pulverpartikel. Im Gegensatz zu anderen gängigen additiven Technologien wie Laser-, Elektronenstrahl- oder Lichtbogenverfahren werden die Partikel nicht an- oder aufgeschmolzen. Beim Aufbauen von Bauteilen besteht daher keine Notwendigkeit einer speziellen Schutzgasatmosphäre. Die Aufbaurate von Ti-6Al-4V liegt bei ca. 3 kg/h, bei einer Auftragseffizienz von 98 %.

Am Beispiel einer Lüfterwelle

Die Impact Innovations GmbH beschloss, seine neu entwickelte Prozesskette zur additiven Herstellung von Bauteilen aus Ti-6Al-4V an einem Demo-Fanshaft für Turbojet-Flugzeugtriebwerken zu demonstrieren. Der Demo-Fanshaft hat einem maximalen Durchmesser von 223 mm und ist 380mm lang. Die additive Herstellung des Demo-Fanshafts benötigte ca. 2 Stunden. Das Gewicht nach finaler mechanischer Endbearbeitung beträgt 3,2kg.

Als Basis zum Aufbau des Demo-Fanshafts wurde ein Aluminiumkern verwendet, welcher nach dem Auftragen der Ti-6Al-4V Beschichtung durch chemisches Lösen entfernt wurde. Nach dem Auslösen des Aluminiumkerns wurde das Bauteil speziellen Nachbehandlungsprozessen unterzogen, um die gewünschten mechanischen Eigenschaften einstellen zu können. Anschließend wurde der Demo-Fanshaft durch verschieden mechanischen Nachbearbeitungsprozessen wie Drehen, Fräsen und Erodieren auf das finale Design bearbeitet.

Die Ti-6Al-4V Legierung wird typischerweise in Marine- und Verteidigungsanwendungen, zur Herstellung von Luft- und Raumfahrtbauteilen, Gasturbinenkomponenten und biomedizinischen Implantaten und Prothesen verwendet.

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