kolumne

Materialcharakterisierung in der AF

Gut zu Wissen: Eine große Herausforderung bei der Verwendung von additiven Fertigungsverfahren ist die Bewertung der mechanischen Eigenschaften der damit erstellten Bauteile. Die Bauteileigenschaften hängen nicht nur vom verwendeten Material ab, sondern auch von der eingesetzten Fertigungsmethode.

Tobias Haushahn, Topologieoptimierungs-Experte im Business Development von Cadfem.

Tobias Haushahn, Topologieoptimierungs-Experte im Business Development von Cadfem.

Prozessabhängig entsteht z. B. durch den schichtweisen Aufbau oft eine Anisotropie im Materialgefüge. Auch weitere Prozessparameter wie Fertigungsgeschwindigkeit und -temperatur können zu Unregelmäßigkeiten oder Dichteunterschieden im Bauteil führen und dadurch die mechanischen Eigenschaften des Bauteils zusätzlich beeinflussen. Daher weichen diese oft stark von den Eigenschaften des Rohmaterials ab.

Geeignete Materialmodelle

Um realitätsnahe Aussagen zum Bauteilverhalten treffen zu können, ist die Auswahl eines geeigneten Materialmodells eine unabdingbare Voraussetzung. Entscheidend für die Wahl des Materialmodells sind die erforderlichen Eigenschaften, die durch das gewählte Modell inhärent abgebildet werden müssen – beispielsweise Anisotropie, Kriechen oder Plastifizierung. Plakativ ausgedrückt lässt sich z. B. mit einem linear-elastischen Materialmodell kein Bauteilversagen berechnen. Dies verdeutlicht, dass für eine zuverlässige Bewertung des Verhaltens von additiv gefertigten Bauteilen ein gewisses Simulations-Know-how erforderlich ist. Dies gilt insbesondere für die Bestimmung der Materialparameter sowie für die Etablierung eines gesicherten Workflows zum Abgleich von Simulation und Versuch.

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