gastkommentar

Frauen in Führungspositionen

machen Unternehmen im 3D-Druck zukunftsfähig: Der 3D-Druck ist ein innovativer und schnell wachsender Markt, der in den nächsten zehn Jahren exponentiell wachsen wird. Diese Tatsache stellt Unternehmen in der Additiven Fertigung vor große Herausforderungen. Der Bedarf an Fachkräften ist groß. Es ist jedoch auch eine männerdominierte Industrie mit nur etwa 13 % Frauenanteil. Und das, obwohl die Frauen sehr gut ausgebildet und qualifiziert sind. 51 % der Frauen im 3D-Druck haben einen Master-Abschluss, wie der aktuelle Bericht The State of women in 3D-printing zeigt. Um den Bedarf an Fachkräften zukünftig zu decken, können Unternehmen an zwei Bereichen ansetzen. Gastkommentar von Melanie Kohl und Melanie Chomiak-Janus, Female Rockstars

Melanie Kohl studierte Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach. Danach sammelte sie Führungserfahrung in nationalen und internationalen Unternehmen und gründete 2012 ihr eigenes. An der Hochschule für Ökonomie und Management lehrt sie Wirtschaftspsychologie. 2019 ist ihr Buch Power auf Dauer – Das Geheimnis für mehr Energie, Achtsamkeit und Erfolg erschienen.

Melanie Kohl studierte Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach. Danach sammelte sie Führungserfahrung in nationalen und internationalen Unternehmen und gründete 2012 ihr eigenes. An der Hochschule für Ökonomie und Management lehrt sie Wirtschaftspsychologie. 2019 ist ihr Buch Power auf Dauer – Das Geheimnis für mehr Energie, Achtsamkeit und Erfolg erschienen.

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Sind Sie eine Führungskraft, die eine attraktive Unternehmenskultur schafft und damit Mitarbeiter bindet?

• Ich spreche mit meinen Mitarbeitern regelmäßig über Kundenbelange und die Bedeutung wichtiger Aufträge.
• Ich informiere meine Mitarbeiter proaktiv und transparent über aktuelle Themen und Herausforderungen.
• Passiert ein Fehler, so suchen wir gemeinsam die Ursache, nicht den Schuldigen.
• Ich gebe meinen Mitarbeitern regelmäßig und situationsgerecht Feedback.
• Ich fördere und fordere meine Mitarbeiter entsprechend ihrer Fähigkeiten.
• Ich delegiere Verantwortung und setze dabei Kontrolle gezielt als Entwicklungsinstrument ein.
• Auftretende Konflikte spreche ich nicht vor Ort an, sondern in einem Vier-Augen-Gespräch, welches ich der Situation entsprechend vorbereite.
• In Stresssituationen handele ich souverän und wohlüberlegt.
• Ich beziehe meine Mitarbeiter, entsprechend ihrer Fähigkeiten, in Problemlösungsprozesse mit ein.
• Ich bin in meinem Verhalten fair und konsequent.

In Zeiten von Arbeits- und Fachkräftemangel sind Unternehmer gefragt, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber fürsorglicher und wertschätzender zu sein als der Wettbewerb und eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der Mitarbeiter sich wohl fühlen. Denn zufriedene Mitarbeiter leisten gerne mehr und fühlen sich an das Unternehmen gebunden.

Fachkräfte sichern durch eine attraktive Unternehmenskultur

Mitarbeiter langfristig zu binden ist auch deshalb so wichtig, weil jede Kündigung neben dem Know-how-Verlust zusätzlich unnötige Kosten verursacht, z.B. für Entgeltfortzahlung und für die Neubesetzung. Außerdem kommen Mehrbelastungen auf den Rest des Teams zu und auch die Einarbeitung eines neuen Mitarbeiters kostet Zeit und Geld. Laut einer Studie des Unternehmens I. O. Group von 2016 belaufen sich die durchschnittlichen Fluktuationskosten pro Fall auf 43.069 Euro. Es hat also oberste Priorität in eine gute Mitarbeiterbindung zu investieren.

Gute Führungskräfte schaffen eine attraktive Unternehmenskultur, mit der sie Mitarbeiter binden

Um eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der Mitarbeiter gerne arbeiten, Verantwortung übernehmen und zum Unternehmenserfolg beitragen, braucht es Führungskräfte, die in der Lage sind, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren. Das beinhaltet, dass sie auf das Verhalten ihrer Mitarbeiter reflektiert, souverän und situationsbezogen reagieren können. Dazu braucht es eine wertschätzende Grundhaltung, die es – im positiven Sinne – schafft, das Beste aus den Mitarbeitern herauszuholen. Zusätzlich ist es wichtig, klare Führungsprinzipien zu haben und diese konsequent umzusetzen.

Doch viele Unternehmen haben enorme Schwierigkeiten gute Führungskräfte zu finden, die entsprechende soziale Kompetenzen mitbringen. Umso wichtiger ist es, das Potenzial, welches Frauen im 3D-Druck mitbringen, zu fördern und zu nutzen. Hier wird aktuell wertvolles Potenzial verschenkt, denn viele Frauen trauen sich eine Führungsposition nicht zu oder schrecken davor zurück, weil sie nicht wissen, ob sie den Anforderungen gerecht werden können und weil die Rahmenbedingungen für viele Frauen nicht attraktiv erscheinen. Frauen wünschen sich besonders in der Additiven Fertigung flexiblere Arbeitszeiten und eine bessere Work-Life-Balance.

Frauen in Führung steigern den Unternehmensumsatz

Es sind gerade die typischen Kompetenzen der Frauen, die dazu beitragen, Unternehmenskulturen zu schaffen, in denen Mitarbeiter motiviert und engagiert arbeiten. Insbesondere im Bereich der Kommunikation und der Organisation haben Frauen die Fähigkeit, unterschiedliche Interessen und Ansichten zusammenzubringen und gemeinsam Lösungen zu finden, die alle Beteiligten mittragen. Frauen fällt es in der Regel leichter, viele unterschiedliche Aufgaben zu organisieren und zu strukturieren. Hier lohnt es sich für Unternehmen also aktiv zu werden.

Denn obwohl 46 % der deutschen Berufstätigen weiblich sind (Quelle: Statista; Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen 2018) liegt der Frauenanteil in Führungspositionen in Deutschland bei lediglich 22,6 % (Quelle: Statista; Frauenanteil in Führungspositionen in Deutschland nach Bundesländern im Jahr 2018). Die Anzahl an Frauen in Führungspositionen variiert außerdem stark je nach Branche und Führungsebene. Die Additive Fertigung zählt hier mit 13 % Frauenanteil insgesamt zu den Schlusslichtern. Insbesondere in den höheren Führungsebenen sind Frauen stark unterrepräsentiert. Obwohl eine aktuelle Studie des Peterson Institutes for International Economics in Washington belegt, dass Unternehmen mit einer Frau in der Chefetage durchschnittlich 15 % mehr Umsatz machen.

Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten von Frauen in Führung

Woran liegt es, dass Frauen in Führungspositionen in MINT Berufen immer noch unterrepräsentiert sind? Die Ursachen dafür sind vielfältig und rücken immer mehr in den Fokus der Forschung. Einer der Gründe liegt darin, dass sich in den Führungsetagen im Laufe der Jahrzehnte eine männliche Führungskultur mit ganz eigenen Spielregeln etabliert hat, die durch Eigenschaften wie Dominanz, Selbstsicherheit und Autonomie geprägt ist. Dies hat zur Folge, dass Frauen sich einerseits innerhalb dieser männliche Führungskultur häufig unwohl fühlen und ihnen andererseits das Durchsetzen innerhalb dieser Kultur nicht zugetraut wird. Denn die meist männlichen Arbeitgeber schreiben Frauen häufig mangelnde Durchsetzungsfähigkeit und mangelndes Selbstbewusstsein zu und halten sie daher als nicht geeignet für eine Führungsposition.

Eine gezielte Förderung von Frauen ist also notwendig und sinnvoll. Aber wie kann diese aussehen? In den meisten Führungskräfte-Seminaren werden den Teilnehmern Kompetenzen wie Empathie, aktives Zuhören, oder situationsgerechtes Verhalten (Führen) vermittelt. Also hauptsächlich diejenigen Kompetenzen, die bei den meisten Frauen sowieso gut ausgeprägt sind. In unserem speziell für Frauen konzipierten Programm Female Rockstars konzentrieren wir uns darauf, den Frauen genau die Kompetenzen zu vermitteln, die sie benötigen, um in einem männerdominierten Umfeld erfolgreich zu sein, wie Durchsetzungsstärke, selbstbewusstes Auftreten und Selbstmarketing. Neben einem umfassenden Entwicklungsprogramm können Sie Ihre weiblichen Potenzialträger auch mit gezielten Karriere-Coachings, einem internen Mentoring-Programm oder dem Aufbau eines unterstützenden Netzwerkes fördern.

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