Erfahrungsaustausch auf Industrieebene

Als Wirtschaftsagentur des Landes Oberösterreich verbindet die Business Upper Austria GmbH (BizUp) Politik und Wirtschaft. Sie ermöglicht Unternehmen, sich unabhängig zu vernetzen und auf Förderprogramme zuzugreifen. Im Bereich der Additiven Fertigung stellt man den Unternehmen ein Forum zum Erfahrungsaustausch zur Verfügung und unterstützt bei der Implementierung der Additiven Fertigung im Unternehmen. Von Georg Schöpf, x-technik

„Das Thema Additive Fertigung begleitet uns schon eine ganze Weile. Deshalb haben wir zusammen mit den Kollegen vom Kunststoff-Cluster beschlossen, es auch in unserer Tätigkeit als Schnittstelle zwischen Land und Wirtschaft aufzugreifen. Wir haben festgestellt, dass das Interesse in der Wirtschaft zwar hoch, für viele jedoch der Einstieg ins Thema nicht ganz einfach ist“, so Reinhard Lechner, Projektmanager im Mechatronik-Cluster. So wurde bei den Clusterpartnern ein Aufruf gestartet um Entscheider aus unterschiedlichsten Branchen zusammenzubringen, die im Rahmen einer Kick-off-Veranstaltung eruieren sollten, welche Bedarfe, Ideen und Vorstellungen bei den Beteiligten vorhanden sind. Impulsvorträge sowohl aus dem universitären Bereich als auch aus Industrieunternehmen gaben einen Einblick, wo man in der Technologie und in der Forschung zur Additiven Fertigung steht. Im Anschluss wurde in Gruppen erarbeitet, welche technischen, organisatorischen sowie strategischen Herausforderungen auf Entscheider zukommen aber auch „Best-Practice-Beispiele“ sowie konkrete Erwartungen zusammengetragen.

„Ziel der Kick-off-Veranstaltung war es, festzustellen, ob seitens der Beteiligten der Wunsch besteht eine regelmäßige Erfahrungsaustauschrunde zu installieren, in der sich Unternehmen gegenseitig über Anforderungen, Erfahrungen aber auch Erfolge sowie Rückschläge informieren können“, so Peter Dunzendorfer, der das Projekt seitens des Kunststoff-Clusters betreut.

Neue Denkweise erforderlich

Einigkeit bestand bei den Teilnehmern schnell darin, dass Werkzeuge für eine Risiko- und Potenzialbewertung benötigt werden. Ebenso wurde klar, dass Produkte und ihr Design völlig neu gedacht werden müssen sowie die digitale Prozesskette die Option Additive Fertigung in besonderem Maße berücksichtigen muss. Ebenso wurde herausgearbeitet, dass dringend dafür gesorgt werden muss, dass der Wissensstand in der Industrie zum Thema heterogene Technologien, Vor- und Nachbearbeitung, rechtliche Absicherung und viele mehr verbessert werden muss. In der Zusammenfassung entstand ein recht klares Bild darüber, dass organisatorische Anforderungen zu bewältigen sind, aber auch speziell auf der Personalseite massive Veränderungen zu erwarten sind. Sei es die Entwicklung der Mitarbeiter hinsichtlich Know-how und Akzeptanz der neuen Technologien oder aber die Entwicklung der Organisation im Unternehmen um mehr Freiräume für Kreativität und Experimentierfreude zu schaffen. Bereits Mitte Dezember folgte das erste Treffen der ERFA-Gruppe. Betreut von der Kompetenzzentrum Holz GmbH wurde über Materialforschung im Bereich Compound-Werkstoffe auf der Basis befüllter Filamente, sowie über die Herstellung optimierter Bauteile für Strömungsteile mithilfe additiver Fertigungsmethoden gesprochen und anhand von Beispielen der wirtschaftliche Nutzen dargestellt. Auch stellte die BizUp ihr Konzept für einen „Quick-Check“ vor. Damit soll für Unternehmen die Möglichkeit geschaffen werden, auf der Basis eines einfachen Fragebogens mit anschließender fachlicher Auswertung Potenziale zu erheben sowie einen Wegweiser für die Herangehensweise an die Additive Fertigung bereitzustellen. „In ersten Projekten wurde dieser Quick-Check bereits in Unternehmen von Cluster-Partnern vorgestellt. Es konnte dadurch anschaulich gezeigt werden, wie das Unternehmen an die Additive Fertigung herangehen kann und welche Aufgaben für einen Einsatz noch zu bewältigen sind. Wir glauben, dass wir mit diesem Tool den Unternehmen der Region eine solide Unterstützung bei der Einführung dieser Technologien bieten können“, bemerkt Dunzendorfer abschließend.

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