veranstaltung
4. Fachkonferenz
Additive Fertigung in der Automobilindustrie: Am 11. und 12. 4. 2018 fand in Bamberg die 4. Fachkonferenz „3D-Druck: Additive Fertigung in der Automobilindustrie“ statt. Die Themen reichten vom 3D-Druck bei den Autoherstellern über das 3D-Druck-Simulieren bis hin zum 3D-Druck in der Ausbildung. Es war eine sehr lebhafte Konferenz, mit einem ungewöhnlich hohen Austausch unter den Teilnehmern.
Musste der Designprozess aufgrund teurer Produktionskosten früher noch sehr linear ablaufen, haben Gestalter heute die Möglichkeit, mithilfe präziserer Prototypenfertigung die Konzepte mit additiv gefertigten Modellen zu überprüfen.
Der größte Fehler wäre es derzeit, so viele Teile wie möglich 3D drucken zu wollen und als Hauptgrund die Kostenreduzierung anzuführen, hörte man beispielsweise – und die Frage „Wie realistisch ist ein Auto aus dem 3D-Drucker?“ war allgegenwärtig. Beispielsweise eröffne sich bei den PKWs durch die Individualisierung ein ganz neuer Markt. Interessant sei aber auch der Motorsport. Dort gebe es bereits seit 2012 Kleinstserien, die im 3D Druck gefertigt werden. Darunter hochfunktionale und auch sicherheitskritische Anbauteile am Motor. Auch über die Herausforderung der Additiven Fertigung aus der Sicht eines Serienlieferanten der Automobilindustrie erfuhren die Teilnehmer, bevor es zur Concept Laser Werksführung und verschiedenen Workshops ging.
Vorteile der Simulation
Im 3D-Druck werde noch viel im Try-and-Error-Modus ausprobiert – Toleranzen, Stabilität und Fehler bei den Support-Strukturen, thermische Auswirkungen etc. Das sei aber zeit- und kostenintensiv.Die Hauptmotivation hinter dem Einsatz von Simulation liege vor allem in der Kostensenkung. Dies geschehe hauptsächlich durch die Zeiteinsparung in der Entwicklung: So könne man anhand einer Simulation beispielsweise herausfinden, ob eine engere Anordnung der Bauteile im Druckraum negative thermische Auswirkungen habe. Neben Kosteneinsparungen erhöhe die Simulation gleichzeitig auch die Qualität: Man erkenne Verzüge und wo sie genau auftreten. Gleichzeitig könne man die Supports und damit die Nacharbeit reduzieren. Beides führe letztendlich wieder zu einem höheren Return on Invest.
3D-Druck in der Ausbildung
„Die Branche ist sich einig, die Additive Fertigung bietet ein riesiges Potenzial. Das heißt, es wird in Zukunft einen Bedarf an ausgebildeten Fachkräften geben“, so Valentin Storz von Stratasys. Dies bedürfe neuer Aus- und Weiterbildungskonzepte in der Industrie. „Wenn man also den Aussagen glaubt, dass der 3D-Druck ein unglaublich disruptives Potenzial hat, dann müssen wir in Deutschland noch deutlich mehr für die Ausbildung in diesem Bereich tun.“ Er fordert, dass Schulen in 3D-Drucker investieren und der Umgang sowie die Konstruktion in den nächsten zehn Jahren Teil der Ausbildung wird.
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