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Messenachlese: Überzeugende Formnext 2023

Mit 859 Ausstellern und 32.851 Besuchern konnte die Formnext 2023 alle bisherigen Ergebnisse toppen. Der hohe Anteil internationaler Aussteller bewies die weltweite Relevanz der Messe für die AM-Industrie. Technologisch waren alle Verfahren vertreten und auch zahlreiche neue Player auf dem Markt haben ihre Lösungen in Frankfurt präsentiert.

Die Formnext 2023 konnte sämtliche bisherigen Besucherrekorde toppen. 32.851 Besucher informierten sich auf der Weltleitmesse der Additiven Fertigung.
(Bild: Mesago Messe Frankfurt GmbH/Mathias Kutt)

Die Formnext 2023 konnte sämtliche bisherigen Besucherrekorde toppen. 32.851 Besucher informierten sich auf der Weltleitmesse der Additiven Fertigung. (Bild: Mesago Messe Frankfurt GmbH/Mathias Kutt)

Auffällig war, dass speziell seitens der Maschinenhersteller erkennbar war, dass man sich nun vermehrt um Themen wie Automatisierung und Verkettung mit vor- und nachgelagerten Prozessen Gedanken macht. So wurden Partnerschaften beispielsweise zwischen EOS und Rösler oder Rivelin Robotics und Solukon bekanntgegeben. Aber auch im Bereich der Materialien und Materialkombinationen hat sich viel getan. Das Fraunhofer IGCV und Nikon SLM Solutions haben auf der Formnext eine Kooperationsvereinbarung zum Thema Multimaterialverarbeitung im LPBF-Verfahren unterzeichnet. Ebenso ist die verfügbare Materialvielfalt im Polymerbereich gewachsen und speziell im Extrusionsbereich von Polymeren ist der Trend zur Verarbeitung von Standardgranulaten erkennbar.

Auch in 2023 war die Formnext ein Ort, an dem Kooperationen beschlossen wurden. Das Fraunhofer IGCV und Nikon SLM Solutions werden auf dem Gebiet der Multimateriallösungen enger zusammenarbeiten.

Auch in 2023 war die Formnext ein Ort, an dem Kooperationen beschlossen wurden. Das Fraunhofer IGCV und Nikon SLM Solutions werden auf dem Gebiet der Multimateriallösungen enger zusammenarbeiten.

Trend: Höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit

Sogar renommierte Unternehmen, die im Bereich der Additiven Fertigung bislang noch nicht sichtbar waren, haben die Branche für sich entdeckt. So bietet beispielsweise Bosch ein granulatbasiertes Extrusionssystem an, das man über ein Mietmodell im Markt etablieren möchte. Aber auch die Pioniere der Branche haben festgestellt, dass sie an Themen wie Verarbeitungsgeschwindigkeit und Durchsatz arbeiten müssen. Stratasys bietet mit der neuen F3300 ihren bislang schnellsten FDM-Drucker an. „Er ist doppelt so schnell wie jeder andere FDM-Drucker, den wir bisher entwickelt haben. Er hat vier Extruder, mit einem automatischen Werkzeugwechsler, der zwischen den Köpfen umschalten kann. Das ermöglicht mehrere Auflösungen sowie mehrfarbigen und redundanten Druck“, erklärt Christopher Rollat, Product Manager bei Stratasys.

Gleichzeitig erreichten die Hersteller von industriellen 3D-Druckern neue Dimensionen: Aussteller präsentierten roboterbasierte 3D-Druck-Systeme für Kunststoffmaterialien, mit denen sich sogar ganze Boote drucken lassen. Auch im Metallbereich stellten Unternehmen wie AMCM, Eplus3D, InssTek und andere unter Beweis, dass hochkomplexe und tonnenschwere Bauteile (z. B. Raketentriebwerke) in einem Stück präzise additiv gefertigt werden können. Im Nano-Bereich präsentierten Aussteller wie BMF und Nano Dimension neue Lösungen, die zum Beispiel für den 3D-Druck von Elektronik-Bauteilen und vielem mehr genutzt werden können und hier künftig zahlreiche neue Anwendungen und Produkte möglich machen. Die hohe Innovationskraft der Formnext zeigte sich auch daran, dass etablierte und junge Unternehmen wie Bosch, D3-AM, Reinforce 3D oder Venox Systems ganz neue additive Produktionstechnologien vorstellten.

Auch neue Medienformate hatten ihren Platz. Die neuen Messeinterviews von x-technik fanden Anklang bei zahlreichen Ausstellern.

Auch neue Medienformate hatten ihren Platz. Die neuen Messeinterviews von x-technik fanden Anklang bei zahlreichen Ausstellern.

Automatisierung im Vormarsch

Aber auch Newcomer in der Branche, wie das Start-up micro factory, ein Spin-off der Hochschule München, haben sich dem Thema Automatisierung und Serienfertigung verschrieben. Alexander Stieren, COO der micro factory 3D Solutions GmbH, meint dazu: „Wir wollten einen 3D-Drucker entwickeln, der es ermöglicht, alle Schritte des SLA-Drucks in einer Maschine zu vereinbaren. Das ist zunächst einmal das Drucken, dann das Reinigen und die Nachhärtung. Und dann haben wir zusätzlich gesagt, wenn wir sowieso schon fertige Teile haben, können wir die auch noch auswerfen und schaffen so eine 24/7-Produktion mit voller Automatisierung.“

Fazit: Formnext bestätigt ihren Anspruch als Weltleitmesse zur Additiven Fertigung

Der Trend zur industriellen Umsetzung der Additiven Fertigung ist also klar erkennbar. Jedoch hat sich auch gezeigt, dass bei den Unternehmen der Branche gerade viel Bewegung in Richtung Konsolidierung erkennbar ist. Man darf also gespannt sein, welche Kooperationen und Zusammenschlüsse in den kommenden Monaten zu sehen sein werden. Einmal mehr aber hat die Formnext bewiesen, dass sie die Leitmesse der Additiven Fertigung geworden ist und Unternehmen, speziell die Anlagenanbieter entlang der Prozesskette, dort die perfekte Plattform finden, um sich zu präsentieren. Allein die Dienstleister aus der Additiven Fertigung scheinen dort nicht den Zuspruch zu finden, den sie sich wünschen. Zwar wurde versucht, mit der Sonderschau Dienstleister einen Anziehungspunkt zu schaffen, jedoch waren Dienstleister erkennbar weniger vertreten. Vielleicht ein Ansporn, zusätzlichen Fokus auf potenzielle Dienstleistungskunden zu legen.

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