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Österreich unter den Spitzenreitern

Die Additive Manufacturing (AM) Industrie konnte im Jahr 2020 trotz Covid-19-Krise deutlich wachsen. Der jüngst veröffentlichte Wohlers Report 2021 bestätigt nicht nur die Resilienz der additiven Fertigungsindustrie während der Covid-19-Krise, sondern bescheinigt Österreich weltweit den 1. Platz bei der Anzahl der Hersteller von AM-Systemen pro Einwohner.

Auch im FDM-Bereich bieten österreichische Maschinenhersteller industrietaugliche Lösungen.

Auch im FDM-Bereich bieten österreichische Maschinenhersteller industrietaugliche Lösungen.

Wie im jüngsten Wohlers Report 2021 berichtet wird, wuchs der AM-Weltmarkt trotz Ausnahmezustand um satte 7,5 % auf 12,758 Milliarden USD. Darüber hinaus wurden mehr als 1,3 Milliarden USD an Venture Capital in AM-Technologien investiert. Real liegen die Investitionen jedoch deutlich darüber, da Investitionen wie die hausinterne Entwicklung von AM-Produkten und Anwendungen innerhalb von Unternehmen in diesen Zahlen nicht berücksichtigt werden. Zwar verzeichneten auch einige etablierte Hersteller eine Abnahme in Maschinenverkäufen, diese wurden jedoch durch Maschinenabsätze von kleineren Herstellern überkompensiert. So wuchs trotz unsicherer Wirtschaftslage der Markt von AM-Hardware um + 5,1 %, jener von AM-Dienstleistungen um + 9,2 % und AM-Materialien um + 9,9 %. Die Unternehmen verzichteten in der Krise somit keineswegs auf die Additive Fertigung, sondern reagierten in der unsicheren Zeit mit einem stärkeren Zukauf von 3D-gedruckten Teilen und einem strategischen Wechsel bei der Erweiterung des eigenen Maschinenparks auf innovative und meistens junge Hersteller. Ein Trend von dem Europa und insbesondere Österreich profitieren können.

Österreich erzielt weltweit den vierten Platz bei 3D-Druck-Herstellern

Während der kumulierte Marktanteil industrieller Geräte von US-Systemanbietern von 43,5 auf 42,5 % und jener von israelischen Herstellern von 24,5 auf 23,2 % sank, konnte Europa seinen Marktanteil von 21,3 auf 21,7 % ausbauen. Eine besondere Position erreicht dabei Österreich. Mit mehr als zehn heimischen Herstellern bietet Österreich nicht nur ein breites Portfolio an unterschiedlichen AM-Technologien, sondern erreicht weltweit den 4. Platz unter jenen Nationen mit den meisten Systemherstellern. Somit verfügen lediglich die USA, Deutschland und China über mehr AM-Gerätehersteller als Österreich, womit Österreich weltweit die meisten AM-Hersteller pro Einwohner hat. Damit beweist die Alpenrepublik trotz kleinerem Wirtschaftsraum einmal mehr sein enormes Innovationspotenzial im Bereich der Zukunftstechnologien. „Die Statistik zeigt, dass sich öffentliche und private Investitionen, die in den letzten Jahren zur Stärkung der Innovationsfähigkeit österreichischer AM-Akteure getätigt wurden, ausgezahlt haben“, bestätigt Prof. Jürgen Stampfl von der TU Wien.

Österreich hat die größte Steigerungsrate bei 3D-Druck-Patentanmeldungen

Österreich setzt damit seine jüngste Erfolgsgeschichte im Bereich der Additiven Fertigung eifrig fort. Wie eine vor Kurzem veröffentlichte Studie des europäischen Patentamts (EPO) zeigte, stieg im Betrachtungszeitraum 2014 bis 2017 die Anzahl der AM-Patentanmeldungen international um 370 %. Österreich verzeichnet hingegen von allen Ländern den größten Anstieg und sicherte sich mit einer weit überdurchschnittlichen Steigerungsrate von 1.300 % den internationalen Spitzenplatz.

Auch im Materialbereich ist Österreich sehr gut aufgestellt

Der 3D-Druck nahm 2020 eine wesentliche Rolle bei der Schließung von Lieferengpässen in unterschiedlichsten Branchen ein und wurde damit bei vielen Personen und Branchen vorstellig, die bis dahin nur wenig mit AM zu tun hatten. Der Verkauf von AM-Materialien wuchs im Jahr 2020 um 9,9 % auf 2,105 Milliarden USD. Noch nie zuvor wurde so viel additiv gefertigt wie im Corona-Jahr. Angeführt wird der Materialabsatz dabei seit Jahrzehnten von Photopolymeren (+ 3,8 %), die mit 30,1 % auch 2020 den größten Marktanteil (634,9 Millionen USD) erwirtschafteten. Auch der Umsatz von metallischen Materialien legte um beachtliche 15,2 % auf 383,4 Millionen USD zu. In beiden Kategorien spielen österreichische Universitäten wie die TU Wien und die Montanuniversität Leoben bei der Entwicklung und heimische Unternehmen wie Cubicure, Lithoz oder die voestalpine bei der kommerziellen Umsetzung eine wesentliche Rolle.

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