Erfolgreiche Formnext?!

Die Messe Frankfurt: Der Ort, wo sich jährlich das Who-is-who der Additiven Fertigung trifft.

Egal welche Marketingmaßnahme man betrachtet; ob Print, Online, Social Media, Messeauftritte oder die neue Masche, mithilfe von KI-Tools auf sich aufmerksam zu machen. Sie alle zielen darauf ab, Leads zu generieren. Bei all diesen Möglichkeiten ist es schwer den Überblick zu bewahren, geschweige denn aufs richtige Pferd zu setzen. Denn die Frage ist schlechthin: Welches ist das richtige Pferd?

Es gibt den alten Spruch, dass die Hälfte aller Marketingausgaben verlorenes Geld sei. Leider wisse man nicht welche Hälfte. Je nachdem mit wem man spricht, bekommt man sehr unterschiedliche Ansichten und Meinungen, wie denn Marketingbudgets am sinnvollsten einzusetzen wären. Die einen schwören auf die Messbarkeit von Onlineaktivitäten, andere auf die Zugkraft bewegter Bilder.

Die Fülle an Ausstellern und Exponaten hält für jeden Bedarf etwas bereit. Sich hervorzuheben ist entsprechend schwierig.

Die Crux mit der Aufmerksamkeit

Die Forscherin Gloria Mark von der University California Irvine studiert seit 2004 die menschliche Aufmerksamkeit. Sie ließ Studienteilnehmer eine Aufgabe am Computer absolvieren. Ein Programm maß dabei die Zeit, bis sie ein anderes Fenster öffneten, zum Beispiel den Tab wechselten. Nach der Annahme von Gloria Mark lässt sich so die Konzentrationsfähigkeit vergleichen. Dieser Wert lag 2004 bei 2,5 Minuten, sank im Jahr 2019 aber auf 47 Sekunden. Nach dieser Untersuchung könnte man annehmen, unsere Aufmerksamkeit sinkt tatsächlich. Für Gloria Mark liegt die Ursache in der immer herausfordernderen Umwelt. Handy, Computer und andere Medien buhlen um unsere Aufmerksamkeit, wobei die Inhalte immer schneller und kürzer werden. Ob das wirklich das Problem darstellt, wird in der Wissenschaft jedoch kontrovers diskutiert.

Gleichgeblieben in der Welt der schnellen Medien ist jedoch die Wirksamkeit des Wiederholungsfaktors und die Signifikanz von Reizen. Diese sind besonders wirksam, wenn sie einen hohen Neuigkeitswert haben, besonders intensiv sind, in einem unerwarteten Kontext auftreten oder ein bestimmtes Bedürfnis erfüllen.

Die Formnext Awards werden in sechs verschiedenen Kategorien verliehen – darunter junge innovative Unternehmen, nachhaltige Geschäftsideen und bahnbrechende Technologien – um die immer größer werdende Vielseitigkeit der AM-Branche zu demonstrieren.

Stellenwert von Fachmessen und Veranstaltungen

Fachmessen sind der Ort, wo Informationen zu einem bestimmten Thema geballt vorzufinden sind. Im Bereich der Additiven Fertigung hat sich die Formnext als die Weltleitmesse etabliert. Derzeit erleben wir eine Verunsicherung im AM-Markt, ausgelöst durch eine Konsolidierungswelle, deren Ausgang mit Spannung erwartet wird. Speziell die Positionierung zwischen den USA und dem Rest der Welt ist derzeit noch unklar. Umso wichtiger ist es, mit der Formnext in Europa einen zentralen Punkt zu haben, an dem die AM-Community zusammenfindet und ihre Leistungsfähigkeit darstellt.

Die letzten Messen haben jedoch auch die Schwierigkeiten für das interessierte Publikum dargelegt, sich im breiten Angebot der Technologien und Anbieter zurechtzufinden.

Umso wichtiger ist es, aufzuzeigen, welche Technologien und Materialien für die jeweiligen Anwendungsszenarien am besten geeignet sind. Dafür sind die Fachmedien, wie auch immer sie aufgestellt sind, verantwortlich und der richtige Ort. Zeigen, was man kann und wofür die jeweiligen Technologien eingesetzt werden können, bildet die Grundlage für eine Entscheidungsfindung auf der Nutzerseite. Und dann natürlich auch im Dickicht der Anbieter gefunden zu werden.

Die Additive Fertigung ist längst in der Industrie angekommen. Entsprechende Beispiele zeigen die Leistungsfähigkeit aktueller Maschinengenerationen.

Warum Fachmedien für den Messeerfolg wichtig sind

Hier kommt das Zusammenspiel zwischen Fachmedien und Messe zum Tragen. Denn nur wer auf der Messe gefunden wird, hat die Chance Leads zu generieren. Und Leads sind schließlich das, weswegen man in einen Messeauftritt investiert. Die Fachmedien können im Vorfeld interessante Themen beleuchten und konkrete Hinweise geben, bei welchem Anbieter die perfekte Lösung zu finden ist. Sei es über Anzeigen, Fach- und Anwenderberichte, Interviews, Social-Media-Beiträge oder einer gelungenen Kombination aus alledem.

Klar ist jedoch: Wer sich nicht rechtzeitig um die Sichtbarkeit kümmert, wird am Ende in der Masse untergehen. Also sollte sich die Vorbereitung des Messeauftrittes nicht auf Standbau, Personalplanung und Hotelbuchung beschränken, sondern im Vorfeld auch die Leadanbahnung berücksichtigt werden.

Dazu kann und sollte wohl auch die Expertise der Fachmedien herangezogen werden. Denn diese sind es, die über Leserbefragungen und Zugriffszahlen auf ihre Medien genau wissen, wo in der Industrie gerade der Schuh drückt und welche Medien schlussendlich konsumiert werden.

Dabei unterscheidet sich das Medien-Konsumverhalten in den unterschiedlichen Industrien oft signifikant und unterliegt auch einem ständigen Wandel. Was heute noch absolut „in“ ist, kann morgen schon veraltet sein. Was heute Aufmerksamkeit erregt, ist morgen „lame“.

Die Bandbreite macht´s

In Summe ist es wohl bedeutend, das Eine zu tun, ohne das Andere zu lassen. Selbstverständlich ist es in der heutigen Zeit wichtig, Formate wie soziale Medien zu nutzen. Gezielt, gut gemacht und bitte nicht zu inflationär, denn sonst ist keinem damit geholfen. Aber auch die scheinbar altbackenen Medien wie Anzeige und Printartikel leisten neben Videoformaten, Pod- und Videocasts sowie Reels einen wichtigen Beitrag zur Awareness-Bildung. Denn ein Fakt bleibt: Wiedererkennung entsteht durch Wiederholung und Informationen, für die wir Zeit haben, sie aufzunehmen und zu verarbeiten, denn dann werden sie in unserer Erinnerung wesentlich besser verankert.

Und am Ende trägt zur Entscheidungsfindung das am meisten bei, was uns vertraut und bekannt erscheint. Das bekannte Logo, ein Schlagwort, das wir immer wieder hören, Farben und Gesichter.