LUX PRO 400 von LuxYours auf der Formnext 2024

Die Oberflächenqualität von 3D-Druck-Bauteilen reicht für viele Prototypenanwendungen aus, jedoch nicht, um Bauteile dauerhaft als Endprodukte einzusetzen. Mechanische Verfahren zur Nachbearbeitung wie Gleitschleifen und verschiedene Strahlmethoden sind begrenzt, wenn es um die Glättung innenliegender Geometrien geht. LuxYours geht mit seinem MPS-Prozess neue Wege im chemischen Glätten.

Die Prozesskammer der LUX PRO 400 hat eine Größe von 400 x 400 x 300 mm. Die gesamte Anlage ist so kompakt, dass sie auf eine Europalette passt.

Die Prozesskammer der LUX PRO 400 hat eine Größe von 400 x 400 x 300 mm. Die gesamte Anlage ist so kompakt, dass sie auf eine Europalette passt.

Bei der pulver- oder extrusionsbasierten Additiven Fertigung von Polymerteilen entstehen Oberflächen, die häufig nicht den ästhetischen oder funktionalen Anforderungen entsprechen. Mechanische Verfahren zur Nachbearbeitung wie Gleitschleifen und verschiedene Strahlmethoden können die Oberflächen teilweise verbessern, jedoch nicht versiegeln und sind begrenzt, wenn es um die Glättung innenliegender Geometrien geht.

Neuer Verfahrensansatz

Die Herausforderung war, ein Verfahren zu entwickeln, das auch schwer zugängliche Stellen zuverlässig glättet und versiegelt. Die Idee zur Lösung – Glättung mit Dampf: Mit Hilfe eines Lösemittels, das im gasförmigen Zustand an der Oberfläche kurzzeitig kondensiert, lassen sich additiv gefertigte Bauteile glätten. Anfangs ging es um PA12 aus dem Lasersintern (SLS). Mit der Zeit kamen weitere Werkstoffe und AM-Verfahren hinzu. Heute werden neben verschiedenen Polyamiden auch eine Vielzahl von TPE/TPU-Materialien aus SLS, MJF, HSS, FDM und zunehmend auch aus extrusionbasierten Technologien veredelt.

Nach der grundsätzlichen Idee folgt die Frage nach dem genauen „Wie?“ Hierfür hat sich Firmengründer Florian Pfefferkorn acht Monate Zeit genommen, um verschiedene technologische Optionen durchzuspielen. Danach folgte eine zweijährige Phase, in der LuxYours das Glätten ausschließlich als Dienstleistung angeboten hat. 2020 kam dann mit der LuxMatic 700 die erste automatisierte Anlage auf den Markt, die es Kunden von LuxYours ermöglichte, das Verfahren im eigenen Haus einzusetzen.

Auch Komponenten aus flexiblen Materialien wie TPU können mit dem MPS-Prozess problemlos geglättet werden.

Auch Komponenten aus flexiblen Materialien wie TPU können mit dem MPS-Prozess problemlos geglättet werden.

Und wie war das noch einmal mit dem genauen Wie?

Grundsätzlich kann man sich zwei Möglichkeiten vorstellen, das Einkammer- und das Mehrkammerprinzip. Bei ersterem finden die Aufbereitung des Lösemitteldampfes und das Glätten der Bauteile in der gleichen Kammer statt. Dies erfordert viel Erfahrung durch den Bediener und eine gezielte und wiederholbare Qualität ist entsprechend schwieriger zu erreichen. Beim Mehrkammerprinzip, das von LuxYours patentiert wurde, wird der Lösemitteldampf in einer separaten Kammer vorbereitet und in iterativen Schritten nach vorher definierten Parametern in die Prozesskammer eingeleitet. Dadurch lassen sich die Bauteile schonend und gezielt bearbeiten. Feine Geometrien bleiben erhalten und bewegliche Teile (z. B. Scharniere) sind nach dem Prozess voll funktionsfähig.

Bei MJF-Teilen mit  texturierter Obefläche zeigt die Technologie, was sie leisten kann. Selbst feinste Texturelemente bleiben erhalten.

Bei MJF-Teilen mit texturierter Obefläche zeigt die Technologie, was sie leisten kann. Selbst feinste Texturelemente bleiben erhalten.

Was zeigt LuxYours zur Formnext 2024?

Auf dem Stand wird eine LUX PRO 400 zu sehen sein. Die Prozesskammer hat seit diesem Jahr eine Größe von 400 x 400 x 300 mm und ist damit um 33 Prozent größer als der erste Prototyp, der 2023 auf der Formnext vorgestellt wurde. Die gesamte Anlage ist unverändert kompakt in den Außenmaßen und passt weiterhin auf eine Europalette. Bei den Verbrauchskosten ist die LUX PRO 400 weltweit das mit Abstand günstigste System zur chemischen Glättung von additiv gefertigten Kunststoffteilen.

Mit der LUX PRO 1000 gibt es auch einen Ausblick auf das, was im nächsten Jahr eingeführt wird. Die neue Anlage hat eine nutzbare Prozesskammer von 300 Litern und ist damit um mehr als 40 Prozent größer als das aktuell größte Modell LUX PRO 700. LuxYours folgt hier dem Wunsch vieler Kunden und Anlagenhersteller für ein automatisiertes Oberflächenfinish großer Bauteile und dem Bedarf nach hoher Produktivität für die Serienfertigung.

Weiterhin wird es attraktive Anschauungsbeispiele zum Oberflächenfinish verschiedener Verfahren der Additiven Fertigung geben. Starke Zuwächse zeigen sich für unterschiedliche medizinische Anwendungen, in der Robotik, bei Anlagen zur Lebensmittelherstellung und in ausgewählten industriellen Anwendungen. Ein wichtiges Thema zur Formnext wird auch die Aufklärung zum Multi Purpose Smoothing (MPS-Prozess) sein. LuxYours hat diesen Begriff 2023 eingeführt und zeigt damit das Spektrum an Vorteilen auf, die sich durch die Glättung der Bauteile ergeben, von der wasser- und gasdichten Versiegelung über die hygienischen und lebensmittelzertifizierten Vorteile bis zu funktionellen, haptischen und optischen Optimierungen.

Auch grobe Ausgangsoberflächen wie bei Bauteilen aus Extrusionsdruckern (hier Q.BIG 3D) mit höheren Schichtstärken, schafft der MPS-Prozess. Oberflächen werden dadurch dicht und gleichmäßig.

Auch grobe Ausgangsoberflächen wie bei Bauteilen aus Extrusionsdruckern (hier Q.BIG 3D) mit höheren Schichtstärken, schafft der MPS-Prozess. Oberflächen werden dadurch dicht und gleichmäßig.

Bei Teilen, die in Strömungsanwendungen eingesetzt werden sind glatte Oberflächen wichtig. Die Systeme von LuxYours schaffen beste Ergebnisse.

Bei Teilen, die in Strömungsanwendungen eingesetzt werden sind glatte Oberflächen wichtig. Die Systeme von LuxYours schaffen beste Ergebnisse.

Aktuelle Herausforderungen und mittelfristiger Ausblick

„Bei LuxYours sind die Wachstumsprognosen sehr positiv. Für die nächsten fünf bis sechs Jahre gehen wir alle zwei Jahre von einer Umsatzverdoppelung aus. Das hängt damit zusammen, dass das Postprocessing in der Additiven Fertigung gerade erst im Aufschwung und LuxYours als Qualitätsführer bestens positioniert ist. Eine der größten Herausforderungen ist dabei das Hochfahren der Produktion und die damit verbundenen strukturellen Anpassungsschritte. Bei der Internationalisierung setzten wir auf die Zusammenarbeit mit den am besten geeigneten Vertriebs- und Service-Partnern in den jeweiligen Regionen. Beispielhaft ist hier unsere Zusammenarbeit mit Formero, dem führenden AM-Dienstleister in Australien, zu nennen. Formero wird ab Anfang 2025 mit einer LUX PRO 700 starten und dann schrittweise zu einem LUX Competence Center aufgebaut, der den gesamten Vertrieb und After-Sales-Support für LUX PRO-Systeme in der Region übernimmt“, verrät Florian Pfefferkorn.

LuxYours auf der Formnext: Halle 11.1, Stand B51(7bold)

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